Wie lebt es sich in einer der gefährlichsten Städte der Welt?
Es gibt wenige Orte auf der Welt, die so viele Gegensätze vereinen wie Kapstadt. Wir möchten euch von unseren persönlichen Erfahrungen berichten - von unserem einmonatigen Aufenthalt in einer Stadt voller Abenteuer und Naturhighlights, Herausforderungen und wichtigen Spielregeln, die es zu beachten gibt.
Unterkünfte
Unsere Reise nach Kapstadt begann mit der Suche nach einer passenden Unterkunft. Wir wurden via AriBnb fündig im Stadtteil Gardens, nahe dem Castle of Good Hope. Generell können wir Euch folgende Stadtteile zum Wohnen empfehlen: SeaPoint, Camps Bay, Waterfront sowie Gardens. Wenn ihr etwas weiter außerhalb von Kapstadt wohnen wollt, können wir ebenfalls Hout Bay und Llandudno empfehlen. Wir entschieden uns für ein Apartment, das uns mit seinem Door Man Service, einem Gym und einem Pool im Gebäude überzeugte. Und das für monatliche Kosten von etwa 750,-€ - also nicht unbedingt viel mehr als eine Warmmiete von einer Zweizimmerwohnung in Berlin ;) Kapstadt bietet eine breite Palette an Unterkünften in guten, sicheren Gegenden - meist zwischen 650,-€ und 750,-€ pro Monat. Falls ihr auch plant einen ganzen Monat in Kapstadt zu bleiben, bucht am besten so wie wir über AirBnb, denn dort gibt es Monatsrabatte von bis zu ca. 15%.
Loadshedding / geplante Stromausfälle
Ein spezielles Thema, das Reisende in bestimmten Ländern, darunter auch in Südafrika, betrifft, ist das sogenannte Loadshedding. Dabei handelt es sich um geplante Stromausfälle, die von den örtlichen Stromversorgern durchgeführt werden, um den Energieverbrauch zu managen und Stromausfälle aufgrund von Überlastung zu verhindern. Für Backpacker und Weltreisende kann dies eine zusätzliche Herausforderung darstellen, insbesondere wenn sie sich darauf verlassen, elektronische Geräte für ihre Arbeit oder ihre Kommunikation zu nutzen.
Es ist daher wichtig, sich vor der Reise über die Situation in den geplanten Zielorten zu informieren und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Wir empfehlen euch beispielsweise immer eine Powerbank für das Aufladen eurer Geräte bei Stromausfällen mitzunehmen, oder sich vor Ort nach den Zeiten für das Loadshedding zu erkundigen, um die eigene Tagesplanung entsprechend anzupassen. Grundsätzlich ist das Loadshedding, welches wir erlebt haben, nie länger als 2-2,5 Stunden gewesen und somit gut aushaltbar. Auf dieser Seite findet ihr weitere Informationen sowie eine aktuelle Übersicht über bevorstehende Stromausfälle.
Viele Unterkünfte, Restaurants und Arbeitsplätze sind jedoch auf Loadshedding vorbereitet und haben Generatoren oder andere Lösungen zur Energieversorgung während der geplanten Stromausfälle. Trotzdem ist es gut, sich bewusst zu sein, dass es vorkommen kann und seine Pläne flexibel zu gestalten.
Workspace
Das Arbeiten ist für uns als digitale Nomaden eine der wichtigsten Aspekte unserer Reise. Wir hatten Glück und fanden gleich um die Ecke den Co-Working Space Roam Work - für uns der perfekte Platz zum Arbeiten und produktiv sein. Kapstadt bietet eine Reihe weiterer Spaces zum Arbeiten, darunter RoamWork, WeWork und Workshop17 Watershed. Da die Preise variieren und die Workspaces unterschiedliche Pakete anbieten, lohnt sich der vergleich, um das Passende für euch zu finden. Aber auch viele Cafés, wie die Kette Bootlegger, bieten kostenfreies Internet und eine angenehme Atmosphäre.
Internet
Eine weitere wichtige Überlegung für digitale Nomaden und Reisende ist natürlich der Zugang zum Internet. Hier könnt ihr euch ganz einfach direkt am Flughafen bei eurer Ankunft eine Simkarte mit Datenvolumen besorgen. Beachtet dabei aber, dass ihr dann eine Südafrikanische Nummer habt, was für die Verwendung von Whatsapp und co. aber kein Hindernis darstellt. Fast jedes Cafés, Restaurants und öffentliche Bereiche wie Shopping-Center bieten kostenloses WLAN an. Wie schon erwähnt, bieten aber auch Co-Working-Spaces wie RoamWork, WeWork und Workshop17 Watershed ebenfalls eine zuverlässige Internetverbindung, die sich perfekt für arbeitende Reisende eignet.
Wir können euch vor allem die Nutzung einer E-SIM empfehlen und nutzen diesen Service durchgehend auf unserer Reise. Die E-SIM ist eine eingebaute SIM-Karte, die in neueren Smartphone-Modellen zu finden ist und die es ermöglicht, einen Mobilfunktarif von eurem Gerät aus zu aktivieren, ohne eine physische SIM-Karte einsetzen zu müssen. Die Nutzung einer E-SIM hat mehrere Vorteile. Ihr könnt einen Datenplan noch vor der Ankunft in Südafrika erwerben und habt sofort bei Ankunft Zugang zum Internet. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Anbietern zu wechseln, ohne eine neue SIM-Karte einsetzen zu müssen, was besonders nützlich sein kann, wenn ihr plant, in verschiedene Länder zu reisen. Mit diesem Service von Airalo hatten wir bisher immer die besten Erfahrungen gemacht. Nutzt dazu gern unseren Code Lukas1699 und spart euch 3 US-$ auf euren ersten Einkauf.
Transport
Die Fortbewegung in der Stadt erfordert ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Tagsüber könnt ihr die guten Viertel der Stadt, wie oben bereits erwähnt, gut zu Fuß erkunden, nachts oder wenn es dunkel wird, solltet ihr jedoch alleine das Laufen durch die Straßen vermeiden. Hier bietet sich Uber an. Ihr zahlt direkt online, der Preis ist festgelegt und oft günstiger als lokale Taxis, die gerne mal einen Aufschlag verlangen. Eine Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt kostet euch beispielsweise ca. 130 bis 150 Rand (ca. 6-8,-€) für eine 20-25 minütige Fahrt. Kleiner Tipp, wenn ihr am Flughafen ankommt: nicht auf die ersten Personen eingehen, die euch ein Taxi anbieten (die sind wie gesagt teurer und die Fahrer sind nicht offiziell registriert), sondern ein paar Meter weiter zum Pick-up Point für Uber Fahrten - das Flughafenpersonal wird euch den Weg zeigen.
Essen und Lebensmittel
Beim Thema Essen möchten wir euch nur einen kleinen Vorgeschmack geben, denn ein eigener Eintrag zu unseren liebsten veganen Foodspots wird folgen. Kapstadt ist ein wahres Paradies für Foodies und besonders für Veganer. Ob leckere Snacks, günstige Frühstückrestaurants oder Fine Dining - alles, was das Herz begehrt, lässt sich hier finden. Tatsächlich ähnelt es sehr unserer westlichen Küche, aufgrund der starken englischen, deutschen und niederländischen Einflüsse, aber auch traditionell afrikanische Küche gibt es natürlich. Grundsätzlich könnt ihr für wenig Geld gut essen gehen. Unser Mittagessen bestand meist aus je einem Hauptgerichten und einem Getränk (meistens ein Smoothie, weil Nadja Smoothies liebt) und kostete nie mehr als 12-15,-€ für uns beide.
Das Lebensmittelshopping ist allerdings ähnlich wie in Deutschland. Es gibt Supermärkte wie Woolworthfoods und Pick n Pay, die etwas teurer sind, aber auch Ok-Market und Spar, wo man fast alles findet, was man braucht. Die Auswahl an veganen Ersatzprodukten ist nicht so umfangreich, aber wenn ihr wie wir darauf verzichten könnt, seid ihr bestens versorgt. Ein absolutes Plus für uns war, dass in Südafrika Avocados angebaut werden, was in den Märkten für einen unschlagbaren Preise für schlappe 20 cent sorgt und mit einem wesentlich geringeren schlechten Gewissen! Daher findet ihr auch in jeden Restaurant mindestens 5 Gerichte mit Avocado und auch wenn wir im Apartment gekocht haben, durfte sie nicht fehlen ;)
Aktivitäten
Zu guter Letzt kommen wir zu den Aktivitäten. Kapstadt bietet unendlich viele Möglichkeiten! Auf der einen Seite habt ihr alles, was eine Großstadt zu bieten hat - Malls mit tollen Läden, Restaurants, Kinos, ein Aquarium, Kunstausstellungen und vieles mehr. Auf der anderen Seite könnt ihr unzählige Wanderungen machen - auf den Tafelberg, Lions Head oder Signal Hill sowie unzählige Strandausflüge, es ist für jeden etwas dabei. Aber auch dazu wird es einen weiteren Blogbeitrag geben ;)
Sicherheit
Eines der Themen, die für uns und sicherlich auch für viele andere Reisende im Vordergrund standen, war das Thema Sicherheit in Kapstadt. Die Stadt ist bekannt für ihre hohe Kriminalitätsrate, und es ist unerlässlich, dass man sich als Tourist über die Situation bewusst ist und geeignete Maßnahmen trifft, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Erstens ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Bereiche von Kapstadt gleichermaßen betroffen sind. Es gibt viele sichere und gut bewachte Viertel, in denen man sich auch nach Einbruch der Dunkelheit noch relativ sicher fühlen kann. Daher empfehlen wir, sich vorab gründlich über die verschiedenen Stadtviertel zu informieren und eine Unterkunft in einer als sicher geltenden Gegend zu wählen - wie bereits oben erwähnt.
Zweitens raten wir dazu, bei der Fortbewegung in der Stadt Vorsicht walten zu lassen. Wie gesagt, ist es nach Einbruch der Dunkelheit generell ratsam, nicht zu Fuß unterwegs zu sein. Wir empfehlen die Nutzung von Uber oder ähnlichen Diensten, da sie eine sichere und kostengünstige Transportmöglichkeit bieten. Auch tagsüber ist es wichtig, aufmerksam zu sein und sich beispielsweise nicht in abgelegene Gebiete zu begeben.
Drittens ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Diebstahl in Kapstadt ein ernsthaftes Problem darstellt. Wertsachen sollten daher immer sicher verstaut und niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Darüber hinaus empfehlen wir, nur das Nötigste bei sich zu tragen und große Mengen an Bargeld oder teure Gegenstände im Safe der Unterkunft zu lassen. Solltet ihr mit dem Auto unterwegs sein, ist es besonders wichtig, nichts im Auto liegen zu lassen, denn das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs in euren Mietwagen. Selbst eine Wasserflasche oder Yogamatte können Grund genug für einen Einbruch sein.
Trotz aller Herausforderungen sollte die Sicherheitslage in Kapstadt jedoch niemanden davon abhalten, die Stadt zu besuchen. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen ist es durchaus möglich, einen sicheren und unvergesslichen Aufenthalt in dieser faszinierenden Stadt zu haben. Wir haben uns an genau diese Regeln gehalten und sind in keine ansatzweise brenzliche Situation geraten. Sogar im Gegenteil: Lukas hatte einmal sein iPhone im Uber liegen lassen. Der Fahrer war so nett und hat sogar einen 10 minütigen Umweg in Kauf genommen, um es uns wiederzubringen - ihr seht also: meistens wird heißer gekocht als gegessen wird ;)
Wir hoffen, dass wir euch mit unseren Erlebnissen und Erfahrungen inspirieren konnten und ihr ein Stück weit das Gefühl bekommen habt, selbst in Kapstadt zu sein. Wir haben es trotz der kleinen Herausforderungen geliebt und würden es immer wieder tun.
Es ist schwer, in wenigen Worten zusammenzufassen, was das Leben in Kapstadt bedeutet. Es ist eine Stadt, die man erleben muss, um sie wirklich zu verstehen. Für uns war der Monat in Kapstadt defintiv nicht der letzte Besuch in dieser wunderbar bunten Stadt und können euch nur raten euch selbst vom Charme Kapstadts und seinen Menschen zu überzeugen.