Das Golden Triangle in Indien - Travel Guide

Das Golden Triangle - oder auch das Goldene Dreieck genannt - ist eine der bekanntesten Tourismus-Routen in Indien. Die Route besteht aus - wie der Name schon vermuten lässt - 3 Orten, nämlich Delhi (die Hauptstadt), Agra und Jaipur, die, wenn man sie als Punkte verbindet, ein Dreieck bilden. Wir waren 2 Wochen auf dieser Route unterwegs und teilen hier in diesem Blogbeitrag unsere Erfahrungen, Tipps und Gedanken zur Reise.

Wenn ihr, so wie wir, es liebt eure Erlebnisse in Fotos festzuhalten, dann solltet ihr unbedingt bei unserem letzten Blogartikel vorbeischauen, damit ihr nicht die besten Fotospots verpasst: Die besten Fotospots in Agra & Jaipur.

Hier vorab aber erstmal etwas Allgemeines zum Land…

Generelle Infos und Tipps zum Reisen in Indien

Beste Reisezeit

Indien ist ein relativ großes Land mit verschiedenen Klimazonen, daher hängt die beste Reisezeit natürlich immer vom Reiseziel ab. Für das Golden Triangle sind die besten Reisemonate jedoch unsere Herbst- und Wintermonate (Oktober - März). Hier ist es zwar warm, jedoch keine extreme Hitze und es ist auch keine Regenzeit.

Visum

Als deutsche Staatsbürger erhaltet ihr per E-Visum eine Einreiseerlaubnis von 30 oder 90 Tagen. Das Visum für 30 Tage kostet euch 30$ pro Person, welches ihr direkt online beantragt und bezahlt. Wir haben unser Visum hier beantragt und eine Genehmigung innerhalb von 24h erhalten. Nehmt euch allerdings etwas Zeit zum Ausfüllen, denn die Inder wollen alles ganz genau wissen ;)

Internet

Internet haben wir bei uns im Hotel erhalten. Nach einer kurzen Frage, wo wir denn eine Sim Karte herbekommen, kam ein netter junger Mann vorbei, der uns einen Tarif für 1,5 GB am Tag für 14€, welcher 4 Wochen gültig ist, anbot. Den nahmen wir an und kurz darauf hatten wir Internetempfang im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Wir würden euch daher empfehlen das entweder direkt am Flughafen zu machen oder fragt in eurem Hotel nach - dann müsst keine Sorge vor Scam haben, da das Hotelpersonal natürlich keine schlechten Bewertungen haben will.

Essen

Essen bekommt ihr so gut wie an jeder Ecke. Überall wird etwas verkauft. Das heißt aber nicht, dass auch alles gleich gut ist. Besonders in Indien solltet ihr auf die Qualität achten, um keine Lebensmittelvergiftung zu bekommen. Nadja hatte sich leider direkt am ersten Tag den Magen verdorben. Nach schon 24h war sie Gott sei Dank wieder auf den Beinen und wir dabei, Indien zu erkunden. Wir haben eher nach etwas schickeren und moderneren Restaurants Ausschau gehalten, um hochwertiges Essen zu erhalten, wobei wir natürlich auch nicht die teuersten besuchen wollten. Dabei sind uns vor allem das Silk Route in Jaipur, das Peacock Restaurant in Jaipur und das Ardor 2.1 in Delhi in Erinnerung geblieben. Das waren nicht die billigsten Restaurants jedoch würden hier jederzeit wieder essen gehen - es war so gut!

Rundreise und Fortbewegung

Von Delhi sind wir mit dem Zug nach Agra gefahren. Der Zug ist vom Standard her vergleichbar mit unseren IC-Zügen. Die Zugfahrt haben wir sehr genossen, wir saßen sehr bequem mit viel Beinfreiheit (und wir sind beide sehr groß) und bekamen sogar Essen und Trinken - ähnlich wie im Flugzeug. Von Agra nach Jaipur dachten wir, dass wir uns etwas Gutes tun und 2 Plätze im Schlafwagen buchen, da der Zug um 6:00 Uhr losfuhr und wir uns so noch ein bisschen Erholung gönnen wollten. Nichts da!! Der Schlafwagen gleicht einer Sardinendose, wo sich 6 Liegen pro Kammer übereinanderstapeln. Da es keine abgeschlossenen Abteile gab, war es dementsprechend laut und voll - von Ausruhen nicht die Spur! Bucht also lieber die Sitzplätze - am besten in der 1. oder 2. Klasse (EC oder CC). Dementsprechend sind wir dann von Jaipur wieder zurück nach Delhi sehr komfortabel mit Sitzplätzen gereist. Unsere Züge und generell alle längeren Fahrten in Asien buchen wir über die Seite 12GoAsia - sehr zu empfehlen!

Vor Ort haben wir uns eigentlich immer ein Tuktuk oder Taxi genommen und das so oft wie es ging über die Uber App gebucht. Hier zahlt ihr nur 50% der Preise, die euch auf den Straßen angeboten werden.

Kulturschock

Natürlich weis man grob, was man zu erwarten hat, wenn man nach Indien reist. Für uns war der Kulturschock dann doch größer als Gedacht, obwohl wir davor bereits 5 Wochen auf Sri Lanka waren. Wir wollen da nicht groß um den heissen Brei reden: die Straßen sind dreckig, es stinkt, der Müll liegt überall herum, Kühe suchen im Dreck nach Müll, viele Menschen, darunter auch kleine Kinder werden euch anbetteln und nicht locker lassen und teilweise liegen auch Vikalien und ähnlich eckelige Dinge herum! Die Anblicke waren für uns teilweise sehr traurig und schwer zu ertragen, sodass sie auch manchmal die Schönheit der nahegelegenen Sehenswürdigkeiten überschattet haben. Wir haben wirklich ein paar Tage Zeit gebraucht um uns damit zu arrangieren!

Die Menschen sind an sich jedoch sehr freundlich und hilfsbereit. Aber Achtung: natürlich wollen sie euch in aller erster Linie etwas verkaufen. Oft hat uns jemand angesprochen, wenn wir nur mal kurz auf das Handy nach dem Weg geschaut haben, und wollte uns unbedingt „helfen“. Sein Ziel war jedoch eigentlich uns in sein Geschäft zu locken! Sagt klar was ihr wollt und was nicht und dann lassen sie euch auch in Ruhe oder helfen wirklich.

Wenn ihr europäisch oder generell westlich ausseht, dann wundert euch nicht: viele Inder werden mit euch Fotos machen wollen. Was zunächst als nette Geste erscheint, kann schnell etwas störend werden, sodass wir tatsächlich einige Male ablehnen mussten das 1000ste Selfie zu schießen, da wir sonst einfach nicht vom Fleck gekommen wären!



Delhi

Delhi ist die Hauptstadt Indiens und wie es sich für das einwohnerreichste Land der Welt gehört, leben hier 32,9 Millionen Menschen. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass Neu Delhi die Hauptstadt ist, jedoch ist Neu Delhi nur ein Stadtteil Delhis. Delhi ist definitiv eine Stadt, die niemals schläft und es einfach immer laut und chaotisch ist. Die bereits erwähnt, solltet ihr euch auf viel Lärm, Müll auf den Straßen und auch viel Armut einstellen. Dadurch, dass es die Hauptstadt ist, gibt es natürlich auch dementsprechend mehr zu sehen, weswegen wir uns dazu entschieden haben 6 Nächte zu bleiben. Aus unserer Sicht reichen jedoch 3-4 Tage auch aus, um alles ganz entspannt sehen zu können. Wir haben im Le Roi Express genächtigt und können das Hotel wirklich sehr empfehlen. Die Zimmer sind modern und super sauber, ihr habt eine Water Station auf dem Flur, wo ihr euch immer frisches Trinkwasser holen könnt und das Frühstücksbüffet fanden wir ebenfalls super (auch für Veganer:innen geeignet). Die Umgebung, in der das Hotel liegt, ist leider nicht die Schönste, aber es ist dennoch sicher und von dort aus könnt ihr gut alle Hauptattraktionen erreichen.


Was kann man in Delhi sehen kann:

  • India Gate

  • Humayuns Tomb

  • Jama Majal (größte Moschee Indiens)

  • Red Fort

  • Raj Ghat (Grab Ghandis)

  • Akshardham Temple

Wir fanden außerdem noch den Connaught Circle eine schöne und moderne Gegend mit vielen modernen Shops, Restaurants und Cafés.

Wir hatten ein richtig tolles Abendessen in Ardor 2.1. Hier bekommt ihr Thali, was aus 27 verschiedenen kleinen Speisen, aus den 27 verschiedenen Regionen in Indien, besteht mit viel Naan und Reis. Sehr lecker!

Sonnenuntergang am Humayuns Tomb.

Torbogen in der Red Fort.

Agra

Agra ist mit 1,7 Millionen Einwohnern nicht mal in den Top 10 der größten Städte Indiens. Sie ist jedoch natürlich vor allem aufgrund von Indiens wohl berühmtesten Wahrzeichens, dem Taj Mahal, eines der beliebtesten Tourismus Ziele im ganzen Land. Tatsächlich diente die Stadt Agra sogar als Vorbild für die Stadt Agrabah, in welcher der Disney Klassiker „Aladdin“ spielt. Agra liegt gerade einmal 240 Kilometer von Delhi entfernt, sodass die Zugfahrt mit knapp 2h auch entsprechend kurzweilig ist.

Wie in allen Städten Indiens ist auch Agra sehr überfüllt und chaotisch. Viele Leute werden euch Touren anbieten wollen, was ziemlich nerven kann. In den Sehenswürdigkeiten selbst gibt es oft Infomaterial oder Infotafel (ansonsten hilft auch immer Google weiter), sodass es für uns nie wirklich nötig war an den Sehenswürdigkeiten selbst einen Guide zu nehmen. Was wir euch jedoch empfehlen können, ist euch einen Tuktuk Driver für den ganzen Tag zu nehmen, der euch dann an die wichtigsten Orte fährt - das ist etwas unkomplizierter und ihr könnt immer ein paar eurer Sachen im Tuktuk lassen und müsst sie nicht überall reinschleppen. Wir hatten wirklich einen tollen Driver, der uns den ganzen Tag für nur knapp 15€ rumgefahren hat und sehr gutes Englisch spricht. Andererseits empfehlen wir euch euer Hotel anzusprechen, da diese euch oft einen besseren Preis verschaffen, als wenn ihr jemanden direkt auf der Straße bucht.

Wir waren hier für 3 Nächte, da wir gern etwas langsamer reisen, jedoch reichen 2 Nächte vollkommen aus. Wir haben im Hosteller Agra geschlafen, was nur 10 Minuten zu Fuß vom Taj Mahal entfernt ist. Wir fanden das Hotel für ca. 20€/Nacht für die Lage recht günstig, jedoch müssen wir sagen, dass das Bad zu Wünschen übrig ließ und auch das Frühstück können wir nicht empfehlen, wenn ihr - so wie wir - vegan seid.

Was man in Agra sehen kann:

  • Taj Mahal (Tipps: direkt zum Sonnenaufgang da sein, Tickets können vor Ort oder online gebucht werden - macht aber kaum einen Zeitunterschied)

  • Itmad-ud-Daula aka Baby Taj Mahal

  • Agra Fort


Jaipur

Die 4,11 Millionen Einwohner große Stadt wird auch Pink City genannt. Jedoch fänden wir den Namen Orange City viel passender, da das eher der Farbe der Häuser entspricht, was nicht weniger schön aussieht. Die zehntgrößte Statd Indiens liegt ca. 200 km westlich von Agra und ca. 300 km südwestlich von Delhi. Tatsächlich war für uns persönlich Jaipur die schönste Stadt auf dem Golden Triangle, da die Sehenswürdigkeiten, sowie auch die Architektur besonders schön anzusehen waren. Laut, voll und dreckig ist es natürlich trotzdem. Da es etwas mehr zu sehen als in Agra gibt, würden wir empfehlen 3 Nächte einzuplanen. Das war unsere Aufenthaltsdauer und damit sind wir entspannt unterwegs gewesen. Auch hier empfiehlt es sich direkt einen Fahrer für die Touren zu buchen. Ein Guide ist unserer Meinung nach in den Sehenswürdigkeiten jedoch auch nicht lohnenswert, aber das kommt natürlich ganz auf euer Interesse gegenüber der Geschichte an. Bezüglich der Übernachtung können wir euch das Pink Elephant Haveli Hotel sehr empfehlen. Es befindet sich in einer verwinkelten Seitengassen und ihr habt es somit vergleichsweise etwas ruhiger, was ganz angenehm ist. Das Hotel hat sogar einen eigenen Driver, der euch für knapp 10€ am Tag durch die ganze Stadt fährt und euch die besten lokalen Restaurant zeigt. Ihr könnt ihn auch separat buchen, falls ihr nicht im Pink Elephant schlaft. Hier findet ihr ihn auf TripAdvisor.


Was man in Jaipur sehen kann:

  • Patrika Gate

  • Hawa Mahal

  • City Palace

  • Amber Fort

  • Monkey Temple

  • Water Palace

  • Gaitore Ki Chhatriyan




Für uns war die Reiseroute des Golden Triangle eine gute Möglichkeit um das Land kennenzulernen und einen guten Einblick in die Kultur zu bekommen. Das reisen von A nach B mit dem Zug war super leicht und es gab immer genügend freie Hotels sowie Personen, die gutes Englisch sprechen. Daher empfehlen wir euch die Route, wenn ihr, so wie wir, zum ersten Mal nach Indien reist. Dadurch, dass wir im September nach Indien gereist sind, waren wir nicht in der Hauptsaison vor Ort, weswegen wir auf erstaunlich wenig andere Touristen gestoßen sind. Was wir auf der Route ein wenig vermisst haben war die Yoga- und Meditationskultur, mit der wir auf der Strecke leider so gut wie gar nicht in Kontakt gekommen sind. Wenn ihr an dieser Art von Erfahrung interessiert seid, müsst ihr euch eher außerhalb der großen Städte bewegen, was auch unser Plan für einen erneuten Besuch wäre.




Wir hoffen, dass euch unser Travel Guide zum Golden triangle in Indien einen kleinen Einblick in das Land gegeben hat und euch unsere Tipps auf Reisen weiterhelfen.

♡N&L

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