Der schönste Roadtrip in Westkanada
Westkanada ist ein Traumziel für alle, die spektakuläre Natur, atemberaubende Landschaften und wilde Tierbeobachtungen lieben. Wir haben uns auf einen 3-wöchigen Roadtrip von Vancouver bis nach Calgary begeben und dabei die beeindruckenden Nationalparks, charmanten Städte und weite, unberührte Landschaften gesehen. In diesem Beitrag möchten wir euch von unserer Reise berichten und nützliche Tipps geben, wie ihr euch auf euren eigenen Roadtrip durch Westkanada vorbereiten könnt.
Viel Spaß beim Lesen ♡
Visum & Einreise nach Kanada
Die Einreise nach Kanada ist für deutsche Staatsbürger:innen sehr einfach. Ihr braucht kein Visum, jedoch eine elektronische Reisegenehmigung (eTA), welche nur 7 Kanadische Dollar (ca. 4,8€) kostet und in 5 Minuten erledigt ist. Hier könnt ihr das eTA online beantragen. Das eTA braucht ihr nur, wenn ihr über Luftweg nach Kanada einreist. Wenn ihr per Land- oder Seeweg einreist, braucht ihr als Deutsche nicht mal das eTA. Wir sind damals von Seattle nach Vancouver per Bus über die Grenze gefahren und durften ohne eTA (brauchten nur unseren Reisepass natürlich!) einreisen. Der Grenzbeamte hatte nur ein paar Fragen zu unseren Reiseplänen und wollte wissen, wann wir wieder ausreisen. Dies ist jedoch ein Standardprozess und dauert i.d.R. nur eine Minute.
Checkliste für die Einreise nach Kanada
Reisepass (min. 6 Monate gültig bei Ausreise)
eTA (nur bei Einreise mit dem Flugzeug)
Ausreiseticket
Internet & SIM Karten
Um sich bestmöglich durch Kanada zu navigieren und bestens organisiert zu sein, empfiehlt es sich, wie bei jeder Reise, mobile Daten für das jeweilige Land zu besorgen. Hier könnt ihr entweder auf eine physische oder elektronische SIM-Karte zugreifen. Die E-SIM Karten bieten sich an, wenn ihr sofort bei Ankunft in Kanada mobile Daten haben wollt, um euch z.B. direkt zu eurer Unterkunft navigieren zu können. Hier nutzen wir immer den Service von Airalo, da wir hier das beste Preis-Leistungsverhältnis vorfinden. Mit dem Code NADJA6079* erhältst du direkt 3$ Startguthaben für deine erste E-SIM von Airalo.
Für physische SIM Karten empfehlen wir den Real Canadian Superstore. Hier bekommt ihr nicht nur die besten Lebensmittelpreise (mehr zu Lebensmitteln weiter unten!), sondern auch die günstigsten SIM Karten. Diese holt ihr nicht direkt im Store, jedoch befinden sich immer kleine Shops mit im selben Gebäude, wo unter anderem auch SIM Karten verkauft werden. Wir waren insgesamt zwei Monate in Kanada, weswegen wir uns für ein Datenvolumen von 24 GB entschieden haben, was wir für nur (!) 14€ bekommen haben.
*Bei diesen Links oder Codes handelt es sich um sog. Affiliate Links. Das heißt, wir bekommen eine kleine Provision ausgezahlt, wenn ihr einen Kauf über diesen Link tätigt, wodurch ihr uns sehr unterstützt. Dabei gibt es für euch beim Kauf natürlich keinerlei Nachteile, sondern eher Vorteile! Win Win also <3
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für einen Roadtrip durch Westkanada hängt von euren Vorlieben ab. Die beliebteste Zeit ist der Sommer (Juni bis September), wenn die Temperaturen mild bis warm sind und die Straßen alle geöffnet sind. In dieser Zeit könnt ihr die Nationalparks in voller Blüte erleben, die berühmten türkisfarbenen Seen wie den Lake Louise oder Moraine Lake bewundern und Wanderungen unternehmen. Achtet jedoch darauf, dass dies auch die Hauptsaison ist, weshalb Unterkünfte und Park- sowie Shuttletickets frühzeitig gebucht werden sollten.
Der Frühling (April bis Mai) und der Herbst (Oktober) sind ebenfalls tolle Reisezeiten, da weniger Touristen unterwegs sind und die Natur eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Vor allem im Frühling habt ihr die besten Chancen Bären zu sehen, da diese gerade aus ihrem Winterschlaf erwachen und im Süden Kanadas (dort schmilzt das Eis am schnellsten) nach Futter suchen. Doch Vorsicht: vor allem die Grizzly Bären können zu dieser Jahreszeit etwas “hangry“ sein 😅 Im Herbst könnt ihr das goldene Farbenspiel der Lärchenbäume in den Bergen bewundern. Beachtet jedoch, dass in dieser Zeit einige Bergstraßen und Wanderwege aufgrund von Schneefällen bereits geschlossen sein können.
Der Winter (November bis März) ist in Westkanada besonders beliebt für Skifahrer und Snowboarder, da die Region einige der besten Skigebiete der Welt, wie Whistler und Banff, zu bieten hat. Für einen Roadtrip ist diese Jahreszeit jedoch weniger geeignet, da viele Straßen aufgrund von Schneefall und Lawinengefahr geschlossen sein können.
Unterkünfte
Bei einem Roadtrip durch Westkanada gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, von luxuriösen Hotels bis hin zu gemütlichen Ferienwohnungen oder Campingplätzen. Da Hotels oft teurer sind, haben wir uns für den Großteil unserer Reise für Airbnb-Unterkünfte entschieden. Diese bieten nicht nur mehr Platz und Komfort, sondern auch die Möglichkeit, selbst zu kochen und so Geld zu sparen – besonders praktisch, wenn ihr längere Zeit in den Nationalparks unterwegs seid und Restaurants schwer zu finden oder ebenfalls super teuer sind.
Airbnb bietet eine Vielzahl an Optionen: Von kleinen Wohnungen in den Städten wie Vancouver oder Calgary bis hin zu gemütlichen Blockhütten in der Nähe der Nationalparks. Oft findet ihr auch charmante Unterkünfte mit wunderschönem Ausblick auf die kanadische Natur, die deutlich günstiger sind als Hotels. Besonders in abgelegenen Gegenden ist es ratsam, frühzeitig zu buchen, da die Nachfrage hoch ist und die besten Unterkünfte schnell ausgebucht sind.
Vergesst nicht, Unterkünfte im Voraus zu buchen – besonders in der Hochsaison von Juni bis September sind viele Hotels und Airbnbs schnell ausgebucht!
Packliste
Was ihr mitnehmt, hängt natürlich ebenfalls davon ab, zu welcher Jahreszeit ihr nach Kanada reist. Hier sind jedoch einige Essentials, die ihr unbedingt dabei haben solltet:
Kleidung für jedes Wetter: Auch im Sommer kann es in den Bergen kühl werden, daher solltet ihr eine Mischung aus leichter Sommerkleidung und wärmeren Schichten wie Fleecejacken und Regenkleidung einpacken.
Wanderschuhe: Da viele der besten Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse in Westkanada über Wanderwege zugänglich sind, sind gute, wasserfeste Wanderschuhe ein Muss.
Mückenschutz und Sonnencreme: Mücken können vor allem im Sommer in den Wäldern und an Seen eine Plage sein. Außerdem ist die UV-Strahlung in den Bergen intensiver, daher sollte Sonnencreme nicht fehlen.
Erste-Hilfe-Set: Besonders bei Outdoor-Aktivitäten sollte ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set mit Pflastern, Desinfektionsmittel und Schmerzmitteln immer griffbereit sein.
Bärenspray: In den Nationalparks ist es ratsam, Bärenspray dabei zu haben, da es dort häufig Bären gibt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs gering ist, seid ihr so auf der sicheren Seite. Eine Bärenglocke wird nicht wirklich empfohlen.
Powerbank und Adapter: Stromquellen sind nicht immer verfügbar, daher sind eine Powerbank für euer Handy und ein Adapter für kanadische (USA) Steckdosen unverzichtbar.
Offline-Karten: In vielen Gebieten gibt es keinen Handyempfang, daher empfiehlt es sich, Offline-Karten oder ein GPS-Gerät dabei zu haben, um die Routen auch ohne Internetverbindung navigieren zu können. Hier empfehlen wir die Offline Karten von Google Maps oder MAPS.ME.
Wasserflasche: An den meisten öffentlichen Toiletten gibt es Wasserstationen zum Nachfüllen. Auch das Leitungswasser kann man gut in Kanada trinken.
Mietwagen buchen
Für einen Roadtrip durch Westkanada ist ein Mietwagen natürlich unverzichtbar. Bucht diesen am besten im Voraus, da die Preise – vor allem in der Hochsaison – stark steigen können. Wir empfehlen, den Mietwagen bereits vor der Abreise online zu reservieren, um das beste Angebot zu bekommen. Wir buchen unsere Mietwagen immer über Check24, da wir dort die besten Konditionen bekommen. Ein SUV oder ein Wagen mit Allradantrieb ist ideal für die teils anspruchsvollen Straßenverhältnisse in den Nationalparks ist aber unserer Meinung nach nicht unbedingt notwendig, wenn ihr vorsichtig fahrt!
Lebensmittel shoppen
Solltet ihr euch dafür entscheiden hauptächlich in Ferienwohnung bzw. Airbnbs zu übernachten und ihr euch selbst versorgen wollen, um etwas Geld zu sparen, gibt es zwei günstige Lebensmittel Shops in Kanada, die wir empfehlen können: Walmart und The Real Canadian Superstore (ja der heist wirklich so 😄). Bei Letzterem sind wir am häufigsten gewesen, da wir das Food-Angebot und die Sonderangebote sehr gut fanden und uns ein ewig an unser geliebtes Kaufland aus Deutschland erinnerte. Diese großen Supermärkte gibt es jedoch entlang der Route nur in Vancouver und Calgary - also solltet ihr am besten direkt am Anfang groß einkaufen und so viele haltbare Lebensmittel, wie möglich mitnehmen, da es in Whistler, Banff & co. definitiv teurer ist (bis zu 30% teurer).
Die Route: 3 Wochen Roadtrip von Vancouver nach Calgary
Vancouver (Tag 1 - Tag 4)
Unser Abenteuer startete in Vancouver, einer der lebendigsten Städte Kanadas. Wir erkundeten Downtown, spazierten durch die quirligen Straßen und genossen die Aussicht auf den Hafen. Ein absolutes Highlight war unsere Whale Watching Tour, bei der wir Orcas und Buckelwale in freier Wildbahn erlebten – ein unvergessliches Erlebnis! Am nächsten Tag wollten wir Vancouver aus der Vogelperspektive sehen, als wir mit einem Wasserflugzeug über die Stadt und Vancouver Island flogen. Natürlich durfte ein Besuch im Stanley Park nicht fehlen, wo wir durch die grünen Oasen schlenderten und den Blick auf die Lions Gate Bridge genossen. Unser letzter Halt war Granville Island, ein perfekter Ort, um gemütlich durch die Märkte zu bummeln und lokale Köstlichkeiten zu probieren.
Whistler (Tag 5 - Tag 9)
Nach Vancouver ging es weiter nach Whistler. Auf dem Weg machten wir einen Stopp in Squamish, um die atemberaubende Sea to Sky Gondola zu nehmen. Der Panoramablick auf die Howe Sound Fjorde und die umliegenden Berge war schlichtweg spektakulär. In Whistler angekommen, unternahmen wir eine Bären Safari, bei der wir die Gelegenheit hatten, Schwarzbären in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Ein weiteres Highlight war unsere Wanderung im Garibaldi Nationalpark – die Seen und Gipfel boten uns die perfekte Kulisse für eine abenteuerliche Erkundung. Insgesamt sahen wir in Whistler vier Schwarzbären! Am nächsten Tag paddelten wir im Kajak auf dem Alta Lake und sprangen bei sommerlichen Temperaturen ins Wasser. Der Aufenthalt in Whistler Village mit seinen charmanten Cafés und Restaurants rundete unsere Zeit in dieser Bergstadt perfekt ab.
Clearwater (Tag 10 - Tag 13)
Da Jasper leider von Waldbränden betroffen war, entschieden wir uns für einen Stopp in Clearwater. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn Clearwater ist der größte Wasserfall-Nationalpark in Kanada. Hier unternahmen wir mehrere Wanderungen und wurden mit einer Reihe beeindruckender Wasserfälle belohnt. Besonders die Dawson Falls, die kraftvollen Moul Falls und die berühmten Helmcken Falls hinterließen einen bleibenden Eindruck. Die unberührte Natur und das donnernde Wasser machten diesen Abschnitt unseres Roadtrips zu einem echten Naturerlebnis.
Banff (Tag 14 - Tag 19)
Banff stand schon lange auf unserer Bucketlist, und wir wurden nicht enttäuscht! Die türkisfarbenen Seen und majestätischen Berge übertrafen all unsere Erwartungen. Wir starteten unsere Erkundungstour am berühmten Lake Louise und dem malerischen Lake Moraine – die Farben des Wassers sind einfach unglaublich! Weiter ging es zu Lake Bow und dem weniger bekannten, aber genauso atemberaubenden Emerald Lake. In Banff Town tankten wir Energie für weitere Erkundungen und genossen das lebendige Treiben dieser charmanten Bergstadt. Natürlich durfte ein Besuch am Peyto Lake nicht fehlen, dessen Form wie ein Wolfskopf in die Berglandschaft eingebettet ist. Die atemberaubenden Naturspektakel des Banff Nationalparks haben uns jeden Tag aufs Neue begeistert. Schon allein den Icefields Parkway entlang zu fahren, eine Straße, die sich durch den Nationalpark zieht, ist ein Highlight für sich!
Calgary (Tag 20 - Tag 21)
Unser Roadtrip endete in Calgary, wo wir uns einen Tag Zeit nahmen, die Stadt zu erkunden. Wir genossen einen entspannten Tag in der Stadt, bevor wir am nächsten Tag unseren Mietwagen am Flughafen abgaben. Calgary verfügt nicht über viele Sehenswürdigkeiten, sodass wir euch nur den Prince’s Island empfehlen können.
Und was hat’s gekostet?
Zum Schluss wollen wir euch die Kosten für unseren Roadtrip natürlich nicht vorenthalten. Im Folgenden findet ihr eine kurze Aufstellung unserer Kosten - auf den Cent genau - und eine kurze Anmerkung zu den wichtigsten Punkten. Die Kosten sind für zwei Personen in einem Zeitraum von drei Wochen.
Unterkünfte: Wir haben ausschließlich in Airbnbs übernachtet und haben dort auch das beste Preis-Leistungsverhältnis gefunden.
Mietwagen: Wir hatten einen SUV mit allen Versicherungen, den wir in Vancouver abgeholt und in Calgary abgegeben haben.
Tankkosten: Benzin ist zum Glück nicht super teuer in Kanada, sodass wir hier günstiger hingekommen sind, als gedacht.
Parken: Am teuersten war das Parkticket am Lake Louise mit 24€ - nehmt hier unbedingt den Shuttle und versucht den Parkplatz zu vermeiden.
Aktivitäten & Nationalpark Tickets in Banff: Wir haben relativ viele Aktivitäten unternommen: Orca Whale Watching, Wasserflugzeug über Vancouver, Bear Spotting Tour und Kayak fahren in Whistler. An sich sind aber alle Wanderungen kostenfrei, sodass ihr hier auch Geld sparen könnt. Tickets für den Nationalpark haben wir nur in Banff zahlen müssen.
Lebensmittel: Beim Real Canadian Superstore oder Walmart bekommt ihr die besten Lebensmittelpreise.
Essen gehen/ Kaffee trinken: Unser Guilty Pleasure: Kaffee! Deswegen haben wir hier ziemlich viel Geld ausgegeben. Essen gegangen sind wir während den 3 Wochen nur 2x und das war eher in einem Bistro und nicht mal in einem richtigen Restaurant.
Internet: Wir haben uns zu Beginn eine E-SIM geholt (10€ - 5GB), um direkt bei Einreise Internet zu haben und eine physische SIM im Real Canadian Superstore (14€ - 24GB).
Diese Tipps und Hinweise helfen euch, bestens vorbereitet in euer kanadisches Roadtrip-Abenteuer zu starten. Westkanada ist ein Reiseziel voller Naturschönheiten, und mit der richtigen Planung und Vorbereitung wird eure Reise unvergesslich! Für uns war es definitiv einer der schönsten Roadtrips, den wir je gemacht haben und wissen jetzt schon, dass wir nichts das letzte mal die Westküste Kanadas bereist haben.
Viel Spaß beim Reisen!
♡N&L